Der Sportausschuss war bestimmt von der Debatte über die Zukunft der Gebäude am Melbbad. Ursprünglich war zusammen mit der städtischen VEBOWAG geplant, Technik- und Funktionsräume inklusive Gastronomie mit darüber liegendem Wohnraum zu schaffen. Der damals angestrengte Bürgerentscheid sprach sich dagegen aus. Daraufhin beauftragte der Rat die Verwaltung, nach einer zeitnahen Lösung für das Melbbad zu suchen und diese der Politik vorzulegen.
In der Zwischenzeit war nämlich nicht nur die Technik des Bades durch Überflutungen zerstört worden, sondern auch das Funktionsgebäude wurde nach einer TÜV-Begutachtung aus Sicherheitsgründen geschlossen und ist nicht mehr sanierungsfähig. Wir sind der Verwaltung sehr dankbar, dass sie genau diesem Willen des Rates gefolgt ist und eine schnelle Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben hat.

Die Ergebnisse dieser Studie und die zwei Varianten, die uns im letzten Sportausschuss präsentiert wurden, waren sehr ansprechend. Optisch, energetisch und funktional. Die größere Variante mit aufgesetzter Turnhalle, würde einen echten Mehrwert auch für die Schulen der Umgebung darstellen. Es gibt aber einen großen Nachteil: Sowohl Variante 2 als auch Variante 1 sind mit 10,24 Mio. EUR bzw. 13,44 Mio. EUR einfach sehr teuer für ein Freibad, das nur einige Monate im Jahr geöffnet ist. Auf der anderen Seite haben wir in Bonn mehrere geschlossene Hallenbäder, bei denen großer Sanierungs- oder gar Neubaubedarf besteht. Wir brauchen Wasserfläche zum Schwimmen lernen, zum Schulschwimmen, für den Vereinssport. Dies haben wir im Bäderkonzept so beschlossen und auch Reihenfolgen festgelegt.
Die hohe Investition in das Funktionsgebäude des Melbbades würde zwangsläufig dazu führen, dass andere Projekte erstmal nicht realisiert werden könnten. Um nochmal alles zu versuchen, eine preiswertere Lösung zu finden, haben wir daher mit einem Änderungsantrag das Einholen eines alternativen Vorschlags vorgeschlagen. Für eine erneute Planung möchten wir vorgeben, dass sich nur auf das Allernötigste beschränkt wird, das heißt die Sicherung des Hangs, die Erneuerung der Badtechnik, Kabinen, Sanitärräume, Personalräume. Mit diesen Vorgaben hoffen wir, Geld zu sparen, das wir an anderer Stelle für die Hallenbäder dringend brauchen.
Nach unserer Kenntnis sollte es möglich sein, eine neue Machbarkeitsstudie schnell einzuholen, damit der in der ersten Studie vorgelegte Zeitplan hiervon nicht gefährdet wird. Sollte sich herausstellen, dass es keine Alternative gibt, werden wir auf die bisher vorliegenden Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zurückgreifen. Denn das beliebte Schwimmbad soll selbstverständlich der Öffentlichkeit wieder zur Verfügung stehen.
Der Sommer geht jetzt auch offiziell wirklich zu Ende. Die Freibäder Ennertbad und Römerbad schließen heute. Die gute Nachricht: Die Verwaltung teilte mit, dass das Frankenbad nach der Dachsanierung nun Mitte Oktober wieder öffnen wird. Am Weltkindertag, 20. September, hatten die Bonner Kinder übrigens freien Eintritt in die Schwimmbäder, eine tolle Sache, die wir auch gerne im nächsten Jahr wieder unterstützen möchten!