In einer kleinen Feierstunde überreichte die SPD-Fraktionsvorsitzende Angelika Esch, gemeinsam mit den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Dr. Nico Janicke und Peter Kox, die Sebastian-Dani-Medaille und die erstmals verliehene Sebastian-Dani-Anerkennungsnadel.
Sylvia Janicke nahm in Gegenwart einer coronabedingten kleinen Besucherschar die Medaille und die Urkunde entgegen. In ihrer Laudatio betonte Angelika Esch, wie wichtig das soziale Miteinander ist. Besonders Kinder und Jugendliche haben in der Pandemie schwer gelitten und tun es immer noch. Deshalb war es der Jury ein großes Anliegen, Menschen zu ehren, die sich in besonderem Maße für Kinder und Jugendliche engagieren. Als Mitglied der DLRG bietet Sylvia Janicke seit vielen Jahrzehnten und mit großem Erfolg Schwimmkurse für Kinder mit und ohne Behinderungen an. Unterstützt wird sie dabei von einem kleinen Team. Vor Corona hatte Sylvia Janicke Kurse im Hallenbad des Gustav-Heinemann-Hauses in Tannenbusch angeboten, in diesem Sommer ist sie auf Freibäder ausgewichen, sodass Sie sich auch in Zeiten der Pandemie für Kinder und Jugendliche einsetzen konnten. Ihr Engagement ist umso wichtiger, da aufgrund der Corona-Pandemie unzählige Schwimmkurse ausfallen mussten und viele Kinder dadurch nicht schwimmen lernen konnten.
Die erstmalig ausgelobte „Sebastian Dani-Anerkennungsnadel“ für besonderen Einsatz im Rahmen der Flutkatastrophen im Rheinland und an der Ahrerhielten: Jamilah Lehnen, Lena Spieker, Wolfgang Lenz-Weinert, Hubert Markmann, Michael Mantau und Arno Schatz.
Was sie alles geleistet haben bzw. noch leisten beschreiben wir kurz hier:
Jamilah Lehnen und Lena Spieker konnten angesichts der Zerstörung und des Leids der Menschen nicht tatenlos zusehen. Frau Lehnen machte sich bereits einen Tag nach der Katastrophe auf den Weg, um vor Ort ehrenamtlich Seelsorge zu betreiben. Angesichts der immensen Zerstörung gründete sie die Facebook-Gruppe „Flutopferhilfe Siegburg“, um dort Spenden zu sammeln. Die Resonanz war enorm, sodass nach kürzester Zeit keine Güter mehr angenommen werden konnten. Gemeinsam mit Lena Spieker hat Jamilah Lehnen die Spendenannahme und die Transporte koordiniert und ein großes Netzwerk aufgebaut, das bis heute aktiv ist.
Wolfgang Lenz-Weinert hat als früherer Leiter des Rettungsdienstes des Deutschen Roten Kreuzes, obwohl er bereits in Rente ist, die Leitung des DRK-Einsatzstabes übernommen. Er hatte die Kontrolle über die Einsätze in Dernau und Rech, über die Verpflegung der vielen Helferinnen und Helfer und über die Verteilung von Sachspenden. Bei ihm liefen die Fäden zusammen. Die Koordination und vor allem die Priorisierung der Einsätze war keine leichte, sondern eine nervenaufreibende Aufgabe, der er sich mit ganzer Kraft gewidmet hat.
Den Weg frei gemacht für die Helferinnen und Helfer hat Schausteller Hubert Markmann. Obwohl er und seine Branche pandemiebedingt selbst in einer schwierigen Situation sind, hat er nach der Flut nicht gezögert und ist in seinen Tieflader gestiegen. Den benutzt er normalerweise für den Transport seiner Karussels. Mit seinem Kran hat er sodann die Straßen rund um Bad Münstereifel von zerstörten Autos geräumt und diese zu Sammelstellen transportiert. So hat er die Wege freigemacht für die Helfenden, für die Einsatzkräfte und die Bewohnerinnen und Bewohner.
Der Fotograf Arno Schatz und der Metzger Michael Mantau haben zwar keine Suppe gekocht wie damals Sebastian Dani, dafür haben die beiden die vielen Helferinnen und Helfer mit über 6.000 Bratwürsten, 800 eingelegten Schweinesteaks, 550 Mettwürstchen, 40 kg Fleischwurst, 40 kg Rinderhack, 30 kg Schweinenacken, 30 kg Schultern und 5 kg Aufschnitt, versorgt. Hinzu kamen Obst, Backwaren, Süßigkeiten für Kinder und vieles mehr. Selbst die Bundeswehr haben die beiden so versorgt. Unterstützt wurden sie sowohl von den Metzgereimitarbeiter:innen (über zahlreiche Überstunden) als auch von Freund:innen und Bekannten.
„Wir müssen helfen und nicht Akten anlegen“, nach diesem Motto handelte nach dem Zweiten Weltkrieg Sebastian Dani, zuerst Stadtdirektor und nach seiner Pensionierung SPD-Stadtverordneter in Bonn. In der Zeit der Nazi-Diktatur war er jahrelang in Haft.
(Auf dem Bild: v.l.n.r. Jurymitglied Jean Pierre-Schneider, Jurymitglied Barbara König, Stv. Peter Kox, Jamilah Lehnen, Lena Spieker, Wolfgang Lenz-Weinert, davor Stv. Angelika Esch, Arno Schatz , davor Sylvia Janicke, Michael Mantau, Jurymitglied Erwin Thiebes, Stv. Dr. Nico Janicke *Hubert Markmann ist nicht auf dem Bild)