In Bonn blicken wir auf ein bewegtes Jahr zurück: Erst die Koalitionsverhandlungen, dann die Haushaltsberatungen und schließlich die Gremienarbeit – und dies alles unter den Bedingungen der Pandemie. Vor knapp einem Jahr haben wir gemeinsam mit Grüne, Linke und Volt den Koalitionsvertrag unterschrieben. Nach über zehn Jahren sind wir nun endlich wieder in der Lage, unsere Stadt aktiv mitzugestalten und haben bereits wichtige sozialdemokratische Wegmarken gesetzt: Sei es bei der Schaffung von mehr Wohnraum, wo wir Planungsrecht für hunderte Wohnungen geschaffen haben, das Baulandmodell verschärft haben, den Anteil von Wohnungen im Bundesviertel erhöht haben und erreichen konnten, dass städtische Grundstücke nicht mehr verkauft,

sondern nur noch in Erbpacht vergeben werden. Im sozialen Bereich gibt es nun den anonymen Krankenschein und die Verwaltung bemüht sich um eine würdige Unterkunft für Menschen ohne Obdach. Auch die Verkehrspolitik trägt unsere Handschrift, wie zum Beispiel hinsichtlich der Schülertickets für 19 EUR oder der geänderten Verkehrsführung vor dem Hauptbahnhof, wodurch die Planungen für den ZOB nun endlich vorangehen können. Auch in puncto Bildung gibt es Positives zu berichten: Zahlreiche Schulerweiterungen und Sanierungen sind auf den Weg gebracht und ein IT-Support an den Schulen ist eingerichtet.
Im nächsten Jahr werden wir an diese erfolgreiche Politik anknüpfen. Weitere wichtige Entscheidungen stehen vor der Tür, wie die drängende Frage der Zukunft des Stadthauses. Die Gebäudestützen sind nicht mehr tragfähig. Damit endgültig über einen Neubau oder die Sanierung entschieden werden kann, müssen umgehend alle Zahlen, Daten und Fakten auf den Tisch: Wie viel kosten Abriss und Neubau, wie viel die Sanierung? In Zeiten von Homeoffice muss ermittelt werden, wie viele Büroarbeitsplätze überhaupt noch benötigt werden. Auch stellt sich die Frage nach Ausweichquartieren für die Mitarbeitenden des Stadthauses. Denn egal ob Sanierung oder Neubau – während der Arbeiten können sie nicht in ihren Büros bleiben. Wir brauchen hier also dringend ein Gesamtkonzept auf dessen Grundlage entschieden werden kann.
Eine Entscheidung soll im nächsten Jahr auch darüber fallen, ob Bonn als erste Stadt in Deutschland eine Seilbahn bekommt, die in das ÖPNV-Netz integriert wird. Die Seilbahn soll von Beuel über den Rhein zum UN-Campus und schließlich auf den Venusberg führen. Klares Ziel ist es, den Verkehr, gerade auf der B9, zu reduzieren. Außerdem ist die Seilbahn ein touristisches Highlight. Von den Gondeln aus hätte man einen tollen Blick auf die Stadt, den Rhein und das Siebengebirge. Ausflugsziele wären so leichter erreichbar und die Stadt würde deutlich aufgewertet werden. Die Entscheidung zur Seilbahn sollen die Bonner:innen im Rahmen eines Ratsbürgerentscheids treffen. Wir sehen in der Seilbahn einen Meilenstein auf dem Weg zur Verkehrswende und hoffen auf die Unterstützung der Bürgerinnnen und Bürger dieser Stadt!