Wer in Bonn eine Wohnung sucht, kann davon ein Liedchen singen: es gibt wenige Angebote, die Mieten sind teuer, die Konkurrenz um eine Wohnung ist groß. Denn der Bonner Wohnungsmarkt ist stark überlastet. „Das Gebot der Stunde lautet Planen, Bauen, Wohnen – sozial und ökologisch verträglich. Nach knapp einem Jahr in der Koalition kann sich unsere bisherige Bilanz sehen lassen. Wir konnten mittlerweile für mehrere Hundert Wohnungen Planungsrecht schaffen. Das nimmt den Druck aus dem Kessel und wir werden diese Arbeit fortsetzen, auch wenn sie mit Hindernissen verbunden ist“, zeigt sich Gabriel Kunze, planungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, kämpferisch.

Bei der Schaffung von Wohnraum sind auch kreative Lösungen gefragt. „Unser Fokus liegt, wo immer möglich, auf der Bebauung bereits versiegelter Flächen. Um Grünflächen zu schonen, muss darüber nachgedacht werden, in die Höhe zu bauen. Das zeigt zum Beispiel das Bundesviertel. Hier ist noch Luft nach oben, was die Schaffung von Wohnraum angeht. Deshalb sind wir froh, dass auf unsere Initiativen hin der Anteil der geplanten Wohnungen gegenüber der Büros deutlich erhöht wurde auf 75 Prozent. So kann hier auch ein lebendiges Quartier entstehen“, freut sich der Planungspolitiker.
Bei allem Fortschritt sieht Kunze das Land NRW in der Pflicht: „Bonn muss endlich zu einem Gebiet mit angespanntem Wohnungsmarkt erklärt werden. So hätten wir deutlich mehr planungsrechtliche Instrumente und Handlungsspielräume. Die Stadt erhielte ein Vorkaufsrecht für unbebaute und brachliegende Grundstücke. Zudem würde es einfachere Befreiungen von Auflagen zugunsten von Wohnungsbau und ein Baugebot für Wohnungen ermöglichen. Das wäre planungsrechtlich ein Quantensprung. Bestes Beispiel ist die ehemalige Poliklinik. Statt das Gelände der Stadt günstig zur Verfügung zu stellen, wurde hier der marktübliche Preis angesetzt. Damit war die städtische Wohnungsbaugesellschaft VEBOWAG aus dem Rennen. Das können sich nur noch private Investoren leisten.“
Beim Wohnungsbau setzt die Fraktion auf Fassadenbegrünungen, Photovoltaikanlagen auf Dächern und energieeffiziente Gebäude. „Das schont Klima und auch den Geldbeutel“, so der planungspolitische Sprecher. Investitionen in den Klimaschutz müssen auch für Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer interessant sein. „Darum haben wir bereits eine Förderung für Photovoltaik-Anlagen beschlossen. Aber es braucht weitere finanzielle Anreize. Auch kleinere Sanierungsmaßnahmen, die auf mehr Klimaschutz abzielen, wie der Austausch der Fenster oder der Heizung, sollten durch das Land gefördert werden, nicht nur Gesamtpakete, die sich viele nicht leisten können“, fordert Gabriel Kunze.