DEN SCHWÄCHSTEN ZU IHREN RECHTEN VERHELFEN

Gerade in der kalten Jahreszeit und bei Minustemperaturen ist das Leben auf der Straße für Obdachlose ein Überlebenskampf. Jede Übernachtung im Freien ist riskant und kann zum Tod durch Erfrieren führen. „Bitte schauen Sie nicht weg, wenn Sie hilfsbedürftige und obdachlose Menschen sehen und rufen Sie im Zweifelsfall Polizei oder Stadtordnungsdienst unter der 0228-773333“, appelliert Max Biniek, sozialpolitischer Sprecher der Fraktion.

Max Biniek Bild: ©s.h.schroeder

Neben denjenigen, die auf der Straße leben, sind in Bonn rund 1.700 Menschen in provisorischen Wohncontainern untergebracht. „Dabei ist Wohnen ein Menschenrecht. Alle Bonner innen und Bonner sollen eine würdige Unterkunft haben“, mahnt der sozialpolitische Sprecher. Deshalb versucht die Stadt jetzt, auf dem freien Wohnungsmarkt Wohnungen anzumieten und verstärkt mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft VEBOWAG zu kooperieren. Außerdem sollen leerstehende Hotels aufgekauft werden. „Als ersten Schritt hat die VEBOWAG das ehemalige Hotel Willkens am Beueler Bahnhof übernommen. Hier soll bald ein Wohnprojekt für wohnungslose Menschen entstehen“, freut sich Peter Kox, Aufsichtsratsmitglied der VEBOWAG.

Auch der Zugang zu einer Gesundheitsversorgung ist ein Menschenrecht. Aber nicht alle Menschen können eine Gesundheitsversorgung in Anspruch nehmen. „Zwar ist die Krankenversicherung eine Pflichtversicherung, doch sind längst nicht alle kranken versichert. Das liegt daran, dass sie zum Beispiel aus finanziellen Gründen den Versicherungsschutz verloren haben: ehemals Selbstständige, die insolvent geworden sind und ihre Rechnungen nicht mehr zahlen können, oder Menschen, die keinen Wohnsitz mehr haben. Es gibt auch Personen, die gar nicht erst in eine Krankenversicherung aufgenommen wurden, weil sie hier ohne Papiere leben“, erläutert der sozialpolitische Sprecher.
Deshalb haben wir uns dafür stark gemacht, dass der Verein Anonymer Krankenschein Bonn e.V., der diese Menschen berät und medizinisch versorgt, einen jährlichen Zuschuss für die Dauer von bis zu drei Jahren erhält. „Gerade in Zeiten von Corona ist es wichtig, eine medizinische Versorgung zu gewährleisten.
Genauso wichtig ist es, dass sich alle impfen lassen, damit die Pandemie endlich eingedämmt wird und wir nicht von einer Welle in die nächste schlittern“, ist Max Biniek überzeugt.