Wer hätte vor 30 Jahren gedacht, dass sich Bonn nach dem Regierungsumzug nach Berlin so gut entwickelt?
Bonn ist UN-Stadt, Sitz wichtiger internationaler Organisationen und Zweitsitz der Bundesregierung. Damit das so bleibt, müssen die Rahmenbedingungen in unserer Stadt stimmen. Nicht nur für große Firmen und Organisationen, sondern auch für kleine und mittelständische Unternehmen. Gewerbetreibende müssen sich auf die Stadt verlassen können. „Planungs- und Genehmigungsverfahren müssen so ausgerichtet sein, dass Bonner Unternehmen unbürokratisch und schnell investieren können und nicht jahrelang auf Entscheidungen aus der Politik warten müssen“, fasst Magdalena Möhlenkamp, Mitglied im Ausschuss für Europa, Internationales, Wirtschaft, Wissenschaft und Arbeit, die Erwartungshaltung der Wirtschaft zusammen.
„Die Zahl der Arbeitsplätze wächst in Bonn kontinuierlich. Wir müssen dafür sorgen, dass das so bleibt. Gleichzeitig ist der Platz in der Stadt begrenzt. Deshalb brauchen wir kreative und nachhaltige Lösungsansätze: Gewerbeflächen sollen zum Beispiel auf bereits versiegelten Flächen entstehen. Regionale Kooperationen müssen ausgebaut und gestärkt werden, wie bei der Suche und Ausweisung von Gewerbeflächen, bei der Verkehrsplanung und durch ein gemeinsames Standortmarketing. Auch braucht es endlich die Stadtentwicklungsgesellschaft, die wir seit Jahren fordern“, macht Magdalena
Möhlenkamp deutlich.
Die Ratskoalition hat sich vorgenommen, die Wirtschaftsförderung insgesamt auszubauen. „Ein wichtiges Signal für unsere Wirtschaft“, so Magdalena Möhlenkamp. Aufgrund der Pandemie leidet der
ohnehin schon gebeutelte Einzelhandel und auch das Gastgewerbe ist hart getroffen. „Was wir brauchen
sind lebendige Innenstädte, die zum Verweilen einladen: ausgedehnte Fußgängerzonen mit viel Grün, Sitzgelegenheiten und überzeugende Veranstaltungskonzepte“, ist sich Möhlenkamp sicher. „Um die Gastronomen zu entlasten, haben wir beschlossen, die gebührenfreien Genehmigungen für die Außengastronomie zu verlängern. Das ist eine schnelle Hilfe, die direkt ankommt“, erklärt Magdalena Möhlenkamp. „Aber wir müssen noch mehr tun, um unsere lokale Wirtschaft für die schwere Corona-Zeit und deren Folgen sowie die Herausforderungen der Zukunft, die Digitalisierung und den Klimaschutz, zu rüsten.“ Zur Unterstützung des Einzelhandels ist ein Gutscheinsystem geplant.
Bevor es zur Umsetzung kommen kann, muss jedoch die Digitalisierung bewältigt werden. „Das Landesförderprogramm zur Unterstützung der Digitalisierung des Einzelhandels muss dringend ausgebaut werden. Bonner Unternehmen müssen bei der Digitalisierung unterstützt
werden, damit sie auch langfristig wettbewerbsfähig bleiben. Durch die Digitalisierung ergeben sich große Chancen, die aber auch ergriffen werden müssen“, ist Möhlenkamp überzeugt.