Morgens auf dem Weg zur Arbeit über Bonn hinwegschweben, statt am Boden im Stau zu stehen. Das soll bald Realität werden: mit einer Seilbahn von Beuel über den Rhein zum UN-Campus und schließlich auf den Venusberg. „Die Seilbahn ist eine große Chance, um den Straßenverkehr, insbesondere auf der B9, zu reduzieren. Bonn ist Stauhauptstadt in NRW, das muss sich ändern!“, so die verkehrspolitische Sprecherin Gabi Mayer entschlossen.

Die zahlreichen Arbeitsplätze im Bundesviertel und im Uniklinikum werden so deutlich besser an den ÖPNV angebunden, sodass der Umstieg vom Auto auf die Seilbahn attraktiv ist und durch Pünktlichkeit und Schnelligkeit punkten kann. „Die Seilbahn ist völlig unabhängig vom Straßenverkehr und kann nicht im Stau stecken bleiben. Sie wird daher so gut wie immer pünktlich sein“, benennt Gabi Mayer weitere Vorteile der Seilbahn. Die Trassenführung wurde so gewählt, dass gleich zwei von fünf Haltepunkten an Bahnstationen der Deutschen Bahn (DB) liegen: Der Haltepunkt Schießbergweg/Ramersdorf ist gleichzeitig auch die Haltestelle der künftigen verlängerten S13, die Bonn über Troisdorf mit dem Flughafen Köln/Bonn verbinden wird. Linksrheinisch verknüpft der Seilbahnhaltepunkt UN-Campus den gleichnamigen Bahnhof der DB. „Die Seilbahn ist ein Meilenstein auf dem Weg zur Verkehrswende und trägt damit zum Schutz des Klimas bei“, zieht die verkehrspolitische Sprecherin Bilanz.
Neben der Verkehrsentlastung ist die Seilbahn auch ein touristisches Highlight für Bonn und die Region. „Von der Gondel aus kann man die tolle Aussicht auf Bonn, den Rhein und das Siebengebirge genießen. Ausflugsziele, wie die Waldau, die Rheinauen, oder der Drachenfels sind so viel bequemer
erreichbar“, schwärmt Gabi Mayer und ist sich sicher: „Die Seilbahn wird Bonn weiter aufwerten.“
Seit 2016 werden die Bonnerinnen und Bonner über unterschiedliche Wege in das Projekt einbezogen. „Auf diese Weise konnten schon viele Anregungen aus der Bürgerschaft in die Planungen aufgenommen werden. Es ist wichtig, dass die Menschen die Möglichkeit haben, ihre Begeisterung für die Seilbahn, aber auch mit ihr möglicherweise verbundene Befürchtungen zu äußern, damit diese entsprechend aufgenommen werden können. So kann schon vor Beginn des Planfeststellungsverfahrens, wo nötig, nachgeschärft werden. Die Beteiligungsmöglichkeiten sollen auch weiterhin konsequent fortgeführt werden“, so Benedikt Pocha, Sprecher für Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger.
Schon bald können die Bonnerinnen und Bonner im Rahmen eines Ratsbürgerentscheids für oder gegen die Seilbahn als ergänzendes Verkehrsmittel im öffentlichen Nahverkehr stimmen. „Die Entscheidung, ob wir in Bonn eine Seilbahn bekommen, liegt somit ganz unmittelbar bei allen
Bonnerinnen und Bonnern“, erläutert Benedikt Pocha.