Nach 35 Jahren im Dienst haben wir in der gestrigen Sitzung Joachim Helbig in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Als Leiter der Abteilung Umweltvorsorge und –planung, der Leitstelle Klimaschutz und als stellvertretender Amtsleiter des Amts für Umwelt und Stadtgrün hat er sich ganz in den Dienst des Umwelt- und Klimaschutzes gestellt. Ihm ist es zu verdanken, dass das Thema Klimaschutz in der Stadtverwaltung mit den Jahren ein immer höherer Stellenwert eingeräumt wurde. Wir danken Joachim Helbig für seine erfolgreiche Arbeit und wünschen ihm alles Gute.

Bonn soll bis 2035 klimaneutral sein. Um das zu schaffen, sind viele Anstrengungen notwendig. Um die Akzeptanz für Klimaschutzmaßnahmen innerhalb der Bevölkerung zu erhöhen, wurde das Mitwirkungsverfahren Bonn4Future – Wir für`s Klima ins Leben gerufen. In der Sitzung wurde über das erste Bonner Klimaforum berichtet, auf dem Zukunftsbilder entwickelt wurden. Wie sieht unsere Stadt aus, wenn sie 2035 klimaneutral ist? Interessant ist, dass hier soziale Aspekte eine große Rolle spielen: gute Nachbarschaft, gutes Wohnen, bunte Quartiere, in denen Menschen aller sozialen Schichten ihrer Platz haben. Und im Hinblick auf den Verkehr stehen sichere und komfortable Radwege und ein gut funktionierender und bezahlbarer ÖPNV ganz oben.
Bei Neubauten ist in Bonn die Installation einer Photovoltaik-Anlage bereits Pflicht. Neu ist, dass auch eine Dachbegrünung – sofern möglich – realisiert werden muss. So werden ganz nebenbei Grünflächen in unserer Stadt geschaffen. Weitere Grünflächen sollen in Bonn durch Entsiegelung entstehen. Entsiegelungspotentiale bestehen zum Beispiel in der Auerberger Mitte, in der Bad Godesberger Innenstadt, auf dem Maarhofplatz, auf dem Beueler Rathausvorplatz, auf dem Stiftsplatz und an der Budapester Straße rund um den Windeckbunker. Für den Stiftsplatz ist geplant, die Parkflächen deutlich zu reduzieren und dort einen kleinen Park anzulegen. Mit den Arbeiten zur Errichtung des Pocketparks in der Budapester Straße wurde bereits im Dezember begonnen. Neben mehr Grünflächen sollen hier auch mehr Spielgeräte für Kinder und eine kleine Außengastronomie entstehen.

Um Bonn besser für Starkregenereignisse und Dürreperioden zu wappnen, haben wir das Konzept der Schwammstadt auf den Weg gebracht. Regenwasser soll möglichst direkt im Boden versickern und dort gespeichert werden. So kann das Regenwasser von Bäumen und anderen Pflanzen genutzt werden, was vor dem Hintergrund der sich mehrenden Hitzesommer immer wichtiger wird. Gleichzeitig wird so ein Beitrag zum Hochwasserschutz geleistet, da mehr Wasser im Boden versickern kann und damit weniger Wasser in die Abwasserkanäle fließt. So können die Kanäle bei Starkregenereignissen entlastet werden.