Ohne angemessene Beratungszeit will die Landesregierung das Denkmalrecht zu Ungunsten des Denkmalschutzes ändern. Ziel der Reform ist, die Expertise des Denkmalschutzes auszuhebeln und wirtschaftlichen Interessen den Vorrang zu gewähren. Trotz Widerstands der Denkmalschutzverbände, wie der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, hält Ministerin Scharrenbach eisern an

ihrem Gesetzesentwurf fest.
Das Land NRW hat nur eine geringe Dichte von Baudenkmälern, lediglich 1,5% der Bausubstanz steht unter Denkmalschutz. Dahingegen ist Bonn im landesweiten Vergleich gut aufgestellt – wir sind eine der Städte mit den meisten Denkmälern. Wenn jetzt die Reform dazu führt, dass Denkmalschutz nachrangig ist und Expertenmeinungen nicht mehr berücksichtigt werden, sehe ich auch für Bonn schwarz. Der Einfluss von Gremien wie des Bonner Unterausschuss Denkmalschutz ist schon jetzt sehr begrenzt. Es kann nicht sein, dass dieses Gremium dann überhaupt keine Einflussmöglichkeiten mehr hat – dann braucht es auch die Arbeit des Unterausschusses nicht mehr. Auf der anderen Seite hätte der Gesetzentwurf einen erheblichen Mehraufwand für die Untere Denkmalbehörde zur Folge, der mit dem derzeitigen Personalschlüssel nicht zu schaffen ist. Als Vorsitzender des Unterausschuss für Denkmalschutz hat Herbert Spoelgen den CDU-Landtagsabgeordneten und Sprecher des zuständigen Ausschusses für Heimat, Kommunales, Bauen und Wohnen, Guido Déus, dazu aufgefordert, keine vorschnellen Entscheidungen im Landtag zuzulassen. Das kulturelle Erbe unseres Landes und unserer Stadt muss bewahrt werden.