Auch im Unterausschuss Denkmalschutz wurde die von der schwarz-gelben Landesregierung geplante Reform des Denkmalschutzes diskutiert und kritisiert. Große Einigkeit herrschte darüber, dass darauf hingewirkt werden sollt, dass die Landesregierung die Novellierung nicht einfach vor der Landtagswahl durchwinkt, sondern dass im Vorfeld ausführliche Debatten geführt werden müssten. Ziel der Reform ist, die Expertise des Denkmalschutzes auszuhebeln und wirtschaftlichen Interessen den Vorrang zu gewähren. Trotz Widerstands der Denkmalschutzverbände, wie der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, hält die Landesregierung nach wie vor an ihren Plänen fest. Wir hoffen auf ein Umdenken nach der Anhörung der Sachverständigen im Landtag in der nächsten Woche.

Den CDU-Antrag zu einem Projekt, wonach an 20 Bonner Denkmälern QR-Codes angebracht werden sollen, haben wir zunächst vertagt. Nicht weil wir die Idee nicht gutheißen würden, sondern weil es längst keine Idee mehr ist, sondern bereits entsprechende Konzepte in der Mache sind. Der neue Bereich „Aktive Erinnerungskultur“ beim Zentrum für Stadtgeschichte bereitet derartige digitale Angebote bereits vor und die Bonn-Information steckt in den Planungen zu einer App. Wir erwarten hierzu einen ersten Aufschlag, den wir, ebenso wie der Unterausschuss Digitalisierung und der Kulturausschuss beraten können.
Die vom Rat beschlossene Machbarkeitsstudie zur Umwandlung des Windeckbunkers in der Innenstadt zum „Forum Exilkultur Bonn“ begrüßen wir sehr. Als Forum für Exilkultur kann der Windeckbunker zu einem Ort der Kunst, Demokratie und Humanität werden und das mitten im Zentrum unserer Stadt. Der Windeckbunker, ein Relikt aus Kriegszeiten, könnte fast 80 Jahre nach Kriegsende sinnvoll und sinnstiftend genutzt werden. Als UN-Stadt, die für Internationalität und Diversität steht, wäre Bonn prädestiniert für ein derartiges Forum, das obendrein das einzige seiner Art in ganz Europa wäre. Nun wird die Machbarkeitsstudie zeigen, welche baulichen Veränderungen erforderlich sind und wie das finanziell realisiert wird.