Nach zwei Jahren coronabedingten Einschränkungen rief der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) wieder zu einer Demonstration mit kleinerer Kundgebung in Bonn auf. Wir sind zuversichtlich, dass wir im nächsten Jahr den Tag der Arbeit endlich wieder in größerem Stil feiern können. Nichtsdestotzrotz hat der DGB gemeinsam mit aktiven Gewerkschafter:innen und Arbeitnehmer:innen öffentlichkeitswirksam für verbesserte Arbeitsbedingungen geworben.

Wir konnten einmal mehr darauf aufmerksam machen, dass das soziale Gefüge der Gesellschaft auseinander drängt. Wer über 40 Prozent des Haushaltseinkommens für Miete ausgeben muss und insbesondere die Preise für Lebensmittel und Energie stark steigen, kommt schnell an die Grenzen seiner finanziellen Leistungsfähigkeit. Und das greift mehr und mehr in die Mitte der Gesellschaft, trifft auch Facharbeiter und Angestellte. Wenn die Lohnentwicklung hinter der Inflationsrate zurückfällt, bedeutet das eine zunehmende Verarmung. Die Bundesregierung ist in der Pflicht, umgehend dafür zu sorgen, dass der Anstieg der Energie- und Lebensmittelpreise für die Verbraucher:innen abgefedert wird. Es ist aber auch dafür zu sorgen, dass sich niemand an der Krise bereichert. Eindrucksvoll schilderten die Kolleg:innen der Universitätsklinik ihre Situation, die für eine Entlastung der Pflegenden im Streik sind. Auch die Honorarkräfte im Bereich des Deutschunterrichts konnten deutlich machen, dass sie seit Jahren schlechter gestellt sind als die festangestellten Kräfte. Darüber hinaus hat das Bündnis für Wohnen, in dem der DGB fest verankert ist, hat eindringlich klar gemacht, dass es für „normale“ Arbeitnehmende immer schwerer wird, die Bonner Mieten zu bezahlen. Umso wichtiger ist daher, dass Politik und Verwaltung die Rahmenbedingungen für den Bau von mehr bezahlbarem Wohnraum schaffen.