„Die Schließung von Friedhöfen, der Abriss von Trauerhallen und Kapellen ist vom Tisch“, damit bringt es Dr. Stephan Eickschen, der umweltpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, erleichtert auf den Punkt. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, sollte man meinen. Aber die Bestattungskultur ist seit Jahren einem starken Wandel unterworfen: weg von der Körperbestattung, hin zu mehr Urnen, anonymen oder Baumbestattungen, die allesamt weniger Platz benötigen. Diese Entwicklung hat einen gravierenden Einfluss auf die benötigten Begräbnisflächen, die Bewirtschafungskosten und letztlich auch auf die Gebühren.

Deshalb plante die Stadt die Schließung von Friedhöfen,wie des alten Kessenicher Friedhofs. „Dabei sind Friedhöfe nicht nur letzte Ruhestätte, sondern bedeutende Kulturdenkmäler. Sie sind Räume der Stille und Orte der Erinnerung, aber auch Orte der Naherholung und Biodiversität. Alle 40 Bonner Friedhöfe müssen erhalten werden“, mahnt der Umweltpolitiker.
Von Anfang an hat die SPD-Fraktion die Diskussionen um das Friedhofskonzept kritisch begleitet. Bereits Anfang der 2000er Jahre hatte die Stadtverwaltung einen Runden Tisch zur Zukunft der Bonner Friedhöfe mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Verwaltung, Bestattungsunternehmen, der Friedhofsgärtnergenossenschaft, Glaubensgemeinschaften und verschiedener Vereine eingerichtet. 2018 hat die SPD-Fraktion Rundgänge über die Bonner Friedhöfe organisiert, an denen Bürgerinnen und Bürger, aber auch Vertreterinnen und Vertreter der Friedhofsgewerke teilnahmen.
„Die den Prozess begleitenden Diskussionen und Ideen waren sehr konstruktiv und sind in die Beratungen eingeflossen. Am Ende haben wir unsere Ziele erreicht. Der Abriss der Kapellen und die Schließung der Friedhöfe stehen nicht mehr zur Debatte, die kulturelle und ökologische Bedeutung der Friedhöfe wird gestärkt. Damit haben wir gemeinsam einen echten Meilenstein erreicht!“, freut sich der umweltpolitische Sprecher Dr. Stephan Eickschen. Der große Erfolg des Runden Tisch Friedhöfe kann zukünftig auch als Musterbeispiel dafür dienen, wie konstruktive Dialoge mit der Stadtgesellschaft, Verwaltung, Politik und weiteren Akteurinnen und Akteuren ausgestaltet werden können, um für alle Seiten gute Ergebnisse zu erzielen. „Natürlich werden wir auch nach dem Beschluss des Friedhofskonzeptes die Umsetzung kritisch begleiten und uns beispielsweise für zusätzliche Möglichkeiten für muslimische Bestattungen einsetzen“, erklärt Dr. Eickschen die weiteren Pläne der Fraktion.
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