Die Wirtschaftsförderung hat ihren Jahreswirtschaftsbericht vorgelegt, der Ausschuss hat diesen mit Dr. Hubertus Hille (KHK BN/SU) und Oliver Krämer (Kreishandwerkerschaft BN/SU) diskutiert. Eine weitere Diskussion mit Bonner arbeitsmarktpolitischen Akteuren erfolgt in der nächsten Sitzung. Laut IHK ist die Lage der Wirtschaft ernst. Gründe hierfür sind aktuell die Energiekrise und Einschränkungen durch Corona. Inflation und geringe Investitionen würden zwangsläufig in eine Rezession führen. Noch sei die Auftragslage gut, aber Kostensteigerungen, die nicht an die Kund:innen weitergereicht werden können sowie die unsichere Energieversorgung stimmen eher pessimistisch. Die Maßnahmen der Bundesregierung zur Linderung der Auswirkungen werden begrüßt, allerdings wird befürchtet, dass die Gaspreisbremse zu spät kommen und nicht ausreichen könnte.

Die Bonner Unternehmen bemängeln die fehlende Wertschätzung ihres Wirkens. Als ein Beispiel wird der Konflikt mit dem Investor Haas angeführt. Hier ging es um das vertraglich vereinbarte Rückkaufrecht, das der Finanzausschuss gezogen hat. Zwischen Investor und Stadt war ein verpflichtender Baubeginn vereinbart. Trotz mehrfacher Fristverlängerung wurde mit dem Bau jedoch nicht begonnen. Da war es nur konsequent, vertragskonform das Rückkaufsrecht zu nutzen. Bei der Verkehrspolitik gehen erwartungsgemäß die Meinungen auseinander. Weiterhin wird die „Verakademisierung“ gegenüber dem dualen Ausbildungssystem bemängelt, ein Trend auf den die Kommunalpolitik leider wenig Einfluss hat. Zwar gab es mehr Auszubildende im letzten Jahr, aber insgesamt ist der Nachwuchs hier rückläufig, das kann auch an der mangelnden Attraktivität der Berufsschulen liegen, die nicht wirklich als attraktive Lernorte hervorstechen.
Die IHK sieht ein, dass Maßnahmen der Verkehrswende durchaus Anreize schaffen sollen auf andere Verkehrsmittel als das private Auto zuzugreifen, jedoch ohne den motorisierten Individualverkehr zu „gängeln“. Auch das sehen wir nicht als Gängelung an, die Verkehrswende geht halt nicht ohne subjektiv wahrgenommene Benachteiligung.
Wir danken für den offenen, konstruktiven und wertschätzenden Gedankenaustausch. Wir werden auch weiterhin mit beiden Organisationen das Angebot zum fortgesetzten, offenen und auch informellen Gedankenaustausch wahrnehmen.
Die Verwaltung hat als Jahrespartner für 2023 den Global Crop Diversity Trust vorgeschlagen. Den Anlass hierfür bietet das zehnjährigen Bestehen der Organisation am Standort Bonn. Dem sind wir gerne gefolgt. Diese wichtige und gute Arbeit unterstützen wir als UN-Stadt gerne.
Das Kompetenzzentrum Frau und Beruf soll fortgeführt werden. Das Kompetenzzentrum hat in den vergangenen Jahren u. a. das Netzwerk familienbewusster Unternehmen Bonn/Rhein-Sieg mit rund 92 Mitgliedsunternehmen aufgebaut und mehrere Mentoring-Programme für angehende weibliche Führungskräfte entwickelt und durchgeführt. Damit wurden kleine und mittlere Unternehmen in ihrer Personalentwicklung unterstützt und rund 50 Frauen ein Karrieresprung ermöglicht. Mit der Fortsetzung seiner Arbeit und Fortführung der Projekte will das Kompetenzzentrum die erfolgreichen Inhalte, Formate und Netzwerke in der Region sichern und weiterentwickeln.