In Bonn wird es endlich einen Kinder- und Jugendförderplan geben. Der Ausschuss hat die Vorlage der Verwaltung in erster Lesung beraten. Die Pflicht, einen solchen Plan zu erstellen, gibt es schon sehr lange, Bonn ist hier eine Nachzüglerin. Aber besser spät als nie. Die Fachverwaltung schlägt im Plan eine andere Summe zur Umsetzung vor, als in der Vorlage. Kinder und Jugendliche haben nach der Pandemie mehr verdient. Wir werden alles dafür tun, mehr Geld für diese wichtige Arbeit zur Verfügung zu stellen.

Bonn geht einen neuen Weg in der Kinderbetreuung. In einer Großtagespflegestelle soll das Konzept „Kinderstuben“ erprobt werden. Kinderstuben sind ein frühzeitiges und niederschwelliges Angebot für Kinder im Alter von bis zu vier Jahren insbesondere aus neuzugewanderten Familien oder Familien in herausfordernden Lebenslagen. Dort sollen Kinder mit sozialpädagogischen Unterstützungsbedarf in ihrer Entwicklung und im Lernen der deutschen Sprache inklusive intensiver Elternarbeit besondere Hilfe erfahren. In dieser Großtagespflegestelle sind drei Betreuungsperson (Tagesmütter/-väter, inklusive einer sozialpädagogischen Fachkraft) für höchstens neun Kinder verantwortlich.
Wie steht es um die Betreuungsplätze in den Kitas? Hierzu legt die Verwaltung regelmäßig einen Monitoringbericht zum Stand des Ausbaus vor. Erstmalig wird mit diesem Bericht auch dargestellt, wie viele Kinder auf Wartelisten stehen, obwohl sie einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz haben. Laut Aufstellung sind das 902 Bonner Kinder, die derzeit keinen Betreuungsplatz haben. Hier kommen der Fachkräftemangel und Probleme bei Neubauten zum Tragen.
Unser Antrag für Personalgewinnung für die Kitas ist nach mehreren Vertagungen einstimmig mit Ergänzungen abgestimmt worden. Das Problem, Betreuungspersonen für die Kitas zu finden, wird immer dringender. Und nicht nur das. Sozialdezernentin Frau Krause hat zeitnah einen Kitakrisengipfel für die Stadt angekündigt. Wir müssen alles dafür tun, damit zukünftige nicht noch mehr Gruppen geschlossen werden.
Nach Gewalttätigkeiten unter Jugendlichen hat sich die Stadt schon vor längerer Zeit auf den Weg gemacht ein Gewaltpräventionskonzept zu erstellen. Um Prävention zu betreiben, können Träger, Schulen und Vereine Maßnahmen zur Vermeidung durchführen, diese können durch das Jugendamt gefördert werden. Jährlich 200.000 € stehen hierfür zur Verfügung. Mit Hilfe von Richtlinien für die Präventionsarbeit, ist geregelt, wie die Mittel beantragt werden können. Das ist ein wichtiger Baustein zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gewalt.