Rat: Resolution für Maarstraßenanschluss, aber gegen Verbreiterung der A59

Bericht aus der Ratssitzung vom 22. September 2022, u.a. zum Maarstraßenanschluss, dem Nordfriedhof, Hermann-Wandersleb-Ring und Bonn Leuchtet.

Die A59 soll zwischen den Autobahndreiecken Bonn-Nordost und Sankt Augustin West verbreitert werden. Dies sieht der Bundesverkehrswegeplan vor. Die Autobahn ist eine wichtige Verkehrsachse in der Region, auf der es sich sehr häufig staut. Dennoch handelt es sich bei der A59 um einen Autobahnausläufer und um keine Fernautobahn. Wir halten die Verbreiterung eines solchen Autobahnausläufers für nicht mehr zeitgemäß. Die Verbreiterung stellt einen großen Eingriff in die Wohngebiete und die Natur dar. Zahlreiche Bäume müssten gefällt werden und die Autobahn würde noch näher an die Wohnhäuser heranrücken. Deshalb haben wir eine Resolution gestellt, die in der Ratssitzung verabschiedet wurde. Wir fordern, dass die Autobahn keinen zusätzlichen Standstreifen in beide Richtungen bekommt. So wäre der Ausbau weniger massiv. Wenn aus rechtlicher Sicht eine Änderung der jetzigen Situation notwendig ist, müssen Alternativen geprüft werden. Denkbar sind z.B. eine Temporeduzierung auf 80 km/h oder die Ausweisung der jetzigen äußeren Fahrspuren als Standspuren, die bei Bedarf für den Verkehr frei gegeben werden können. Außerdem fordern wir, dass der Lärmschutz, insbesondere im Bereich „Am Knippchen“ verbessert wird. Ausdrücklich stimmen wir dem Maarstraßenanschluss zu. Nach über 30 Jahren Diskussion muss das Gewerbegebiet nun endlich an die Autobahn angeschlossen werden. Durch den Maarstraßenanschluss wird auch das Wohngebiet deutlich vom Durchgangsverkehr entlastet. Die CDU vertritt denselben Standpunkt, sodass aus dem Koaltionsantrag ein gemeinsamer Antrag wurde.

Angelika Esch Bild: s.h. schroeder

Im Verfahren gegen unsere ehemalige Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann und den ehemaligen Stadtdirektor Arno Hübner (CDU) hat das Gericht nun eine Mediation vorgeschlagen. Die Erfahrung mit solchen Mediationen zeigt, dass sich in fast jedem Konflikt eine Lösung finden lässt, die für alle Parteien akzeptabel ist. Insofern befürworten wir, dass jetzt versucht wird eine Lösung zu finden, damit dieses Verfahren nach über einem Jahrzehnt endlich ein Ende findet.

Die Kapelle auf dem Nordfriedhof ist in einem desolaten Zustand. Die unter Denkmalschutz stehende Kapelle ist von einem schädlichen Holzpilz befallen und mit einem Stütz- und Wetterschutzgerüst versehen, damit sie nicht einstürzt. Da sie nicht mehr genutzt werden kann, müssen Trauerfeiern in einem Interimsbau abgehalten werden. Dieser Zustand muss ein Ende haben. Es ist wichtig, dass es einen angemessenen und würdigen Ort zum Trauern gibt. Deshalb haben wir mit großer Mehrheit entschieden, dass die Kapelle denkmalgerecht saniert wird. Diesen Vorschlag der Verwaltung haben bereits alle vorberatenden Gremien unterstützt. Es ist gut, dass die Sanierungsarbeiten nun beginnen können.

Die Verkehrssituation auf dem Hermann-Wandersleb-Ring ist oft kritisch. Busse stehen im Stau und fahren Verspätungen ein, Radfahrende geraten aufgrund des starken Autoverkehrs oft in brenzlige Situationen. Das wollen wir ändern. Deshalb soll es eine Umweltspur auf dem Hermann-Wandersleb-Ring geben, die nur von Bussen und Fahrrädern genutzt werden darf. Das Ganze soll aber zunächst nur in einem Verkehrsversuch umgesetzt werden, um zu klären, wie für alle Verkehrsteilnehmenden eine möglichst reibungslose Fahrt gewährleistet werden kann.

Wohnraum schaffen ist und bleibt eines unserer großen Ziele. Deshalb haben wir beschlossen, dass in der Insterburger Straße in Auerberg und in der Buschdorfer Straße in Buschdorf neuer Wohnraum geschaffen wird. In Auerberg sind 150 neue Wohnungen geplant, die barrierearm sind und den Vorgaben zur Energieeffizienz entsprechen. Außerdem soll es Grünflächen und Spielmöglichkeiten geben. In Buschdorf entstehen 60 Wohnungen für Senior:innen. Daneben wird es Pflege- und Gemeinschaftseinrichtungen, einen Quartierstreff und natürlich auch unbebaute Grünflächen geben.

Die Energiekrise trifft die Bonner Geschäftsleute hart, die ohnehin wegen der Pandemie und dem immer stärker werdenden Onlinehandel Probleme haben. Auch das beliebte Fest „Bonn leuchtet“ ist von der Krise betroffen. Denn der hohe Stromverbrauch, der durch die Beleuchtung der Stadt verursacht wird, ist in der aktuellen Situation nicht angemessen und verursacht natürlich auch hohe Kosten. Deshalb hat der Verein Bonn City Marketing das Fest umgeplant und umbenannt. Zur Beleuchtung werden ausschließlich LEDs verwendet, es gibt eine Feuershow, die Universität Bonn sorgt für Musik, es gibt verschiedene Essenstände und vieles mehr. „Bonn strahlt“ findet vom 4.11. bis 6.11. statt. Wir freuen uns schon darauf!