Bezirksvertretung Bad Godesberg: Ausfälle beim Schulschwimmen und Sanierung der Stadthalle

Bericht aus der Sitzung der Bezirksvertretung Bad Godesberg vom 17. November 2022, u.a. zum Friesi und zur Stadthalle.

Ein zentrales Thema der Sitzung in der Bad Godesberger Bezirksvertretung war die prekäre Lage beim Schulschwimmen, die durch den Ausfall des Friesdorfer Freibads – im Volksmund Friesi genannt – entstanden ist. Die überhastete Schließung des Kurfürstenbades, die der ehemalige OB Shridaran und die damals „regierende“ Jamaica-Koalition durchgedrückt hatten, wirkt heute noch negativ nach. Als Ersatz wurde für das Friesi eine Traglufthalle beschafft, um das Freibad auch im Winter für Vereins-und Schulschwimmen nutzen zu können. Die alte Technik des Bads hat den Ganzjahresbetrieb, für den es nie gedacht war, erwartungsgemäß nicht dauerhaft überstanden und musste im Frühjahr geschlossen werden. Durch den Ausfall des Friesis entfällt jetzt an vier Schulen der Schwimmunterricht komplett, an weiteren ist er stark eingeschränkt. Denn die Fahrzeiten zum Frankenbad und der Beueler Bütt sind so lange, dass für den eigentlichen Unterricht keine Zeit mehr bliebe. Dies hatten wir immer als ein zentrales Problem gesehen und auch aus diesem Grund den Bau des Zentralbades abgelehnt. Die Verwaltung möchte jetzt die nötigsten Sanierungsmaßnahmen durchführen, um einen einigermaßen stabilen Betrieb bis zur Fertigstellung des neuen Kurfürstenbads gewährleisten zu können. Dazu sollen die derzeit defekte Beckenfolie, der Filter und die Solaranlage erneuert werden. Die Bezirksvertretung unterstützt das. Dennoch bleibt die Lage beim Schulschwimmen bis zum Neubau des Kurfürstenbads labil, da eines der beiden noch verfügbaren Lehrschwimmbecken in Bad Godesberg (ebenfalls sanierungsbedürftig) von einem Ausfall bedroht ist.

Dr. Uli Barth
Dr. Uli Barth Bild: s. h. schroeder

Eine lange Diskussion entspann sich einmal mehr um die Sanierung der Stadthalle. Die Verwaltung hatte einen Zeitplan vorgelegt, der eine achtjährige Bauzeit und Kosten von 64 Mio. EUR vorsieht. Zudem hatte die Stadtverwaltung in einem Gutachten teils weitreichende Änderungen am bereits beschlossenen Nutzungskonzept vorgesehen, die sie ohne erneuten Beschluss der Gremien vornehmen wollte, sie betrachtet das als laufendes Geschäft der Verwaltung. Dies stieß – wie auch der Zeitplan – auf erheblichen Unmut in der Bezirksvertretung, die zuständigen Gremien müssen bei gravierenden Änderungen beteiligt werden! Großes Unverständnis rief auch der Umstand hervor, dass die Wirtschaftsförderung, die für die Nutzungsänderungen zuständig ist, nicht sprechfähig war.

Auf unseren Antrag hin beschloss die Bezirksvertretung, dass der Zeitplan zusammen mit den Architekten, für die alleine zweieinhalb Jahre Planungsphase vorgesehen sind, überarbeitet und auf Beschleunigungsmöglichkeiten untersucht wird. Darüber hinaus stellte die Bezirksvertretung klar, dass das finale Raumprogramm in der Bezirksvertretung beschlossen werden muss; die Verwaltung war offenbar davon ausgegangen, dass sie selbst den Abriss der Parksäle als Geschäft der laufenden Verwaltung entscheiden könnte. Darüber hinaus wurde erneut die Umsetzung des Beschlusses gefordert, alle Säle der Stadthalle wieder zu eröffnen, die nicht aus Sicherheitsgründen geschlossen bleiben müssen. Gerade bei der langen Zeit, die sich die Verwaltung bis zum Baubeginn nehmen möchte, ist wichtig, dass die Stadthalle nicht für die nächsten fünf Jahre praktisch leer steht. Zudem beschloss die Bezirksvertretung, einen Projektbeirat „Sanierung Stadthalle Bad Godesberg“ einzurichten.