Sollte die Bonner Stadtbibliothek auch sonntags öffnen? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer regen Debatte im Kulturausschuss. Die Mehrheit im Ausschuss entschied sich dafür, der Meinung der Bibliotheksleitung und des Personalrates zu folgen, die sich dagegen aussprachen. Zum einen ist die rechtliche Grundlage im Bundesarbeitszeitgesetz unklar. Aufgrund der Sonn- und Feiertagsruhe sollen Beschäftigte an Sonntagen nicht arbeiten, außer in Ausnahmebetrieben wie Museen, Freizeiteinrichtungen und wissenschaftlichen Präsenzbibliotheken. Zudem ist ein dafür angedachtes Förderprogramm des Landes, das als Anschubfinanzierung gedacht war, bereits ausgelaufen. Der Fachkräftemangel würde zudem dazu führen, dass Angebote unter der Woche gekürzt werden müssten – die Zeiten in denen gerade viele Kinder und Schulen angesprochen werden. All dies hat uns überzeugt, den Antrag der CDU abzulehnen. Lieber werktags Bücher ausleihen und diese gemütlich am Sonntag lesen und den Mitarbeitenden der Bibliothek ebenfalls den Sonntag mit der Familie gönnen.

Der Brandschutz im Beethovenhaus sollte laut Feuerwehr verbessert werden, sehr wichtig bei einem solchen nationalen Erbe! Wir haben allerdings noch viele Fragen hinsichtlich der Finanzierung. So soll die Stadt die Planungsleistungen aus dem Kulturetat bezahlen, die Übernahme der anschließenden Kosten sind aber auch nicht geklärt. Dies sollte nicht nur die Stadt verantworten, auch der Bund muss hier in die Pflicht. Daher haben wir die Verwaltung gebeten, auf den Bund zuzugehen und eine Lösung zu suchen. Die Planungskosten wurden in die Haushaltsberatungen verwiesen.
Auch das städtische Theater spürt die überall beklagten sinkenden Publikumszahlen, sowohl in der Oper als auch im Schauspiel. Dies zeigte auch der Quartalsbericht des städtischen Theaters. Aber es ist Licht am Horizont: seit dem Winter steigen die Zahlen wieder an. Offenbar sind die Bonner:innen wieder bereit, in volle Häuser zu gehen, um Kultur live mitzuerleben. Ein Appell an dieser Stelle: gehen Sie in unsere Theater und die Konzerte des Beethovenorchesters, besuchen Sie die Veranstaltungen der freien Szene, ob Konzerte, Comedy, Tanz oder Theater, gehen Sie auch auf Karnevalssitzungen! Mit ausbleibenden Besucherzahlen werden wir diese Angebote in der Zukunft nicht mehr genießen können.