Auf unseren Antrag hin ist die Bezirksvertretung Bad Godesberg zu einer Sondersitzung zusammengekommen, um über die Pläne zur Umgestaltung der Bad Godesberger Innenstadt zu beraten. Bereits seit einigen Jahren läuft dort ein Leitbildprozess, in dessen Rahmen 2021 ein städtebaulicher Wettbewerb stattgefunden hat. Der Siegerentwurf wird derzeit von den beiden beteiligten Büros – capatti staubach urbane landschaften sowie Ortner & Ortner – unter Anleitung der Verwaltung überarbeitet.

Eine ernsthafte Diskussion, welche Ziele mit der Innenstadt-Sanierung verfolgt werden und welche der vorgeschlagenen Maßnahmen die Bezirksvertretung für sinnvoll hält, hat bislang aber nicht stattgefunden. Mit der Sondersitzung wollten wir die überfällige Debatte über die teilweise weitreichenden Vorschläge anstoßen, die gerade unter den Gewerbetreibenden in der Bad Godesberger Innenstadt für erhebliche Verunsicherung sorgen. Und zugleich ein Zeichen setzen, dass noch nichts entschieden ist, sondern die Inhalte des Masterplans durchaus noch verändert werden können; denn die Entscheidung treffen weder die Planer noch die Verwaltung, sondern die Bezirksvertretung.
Die Diskussion hat gezeigt, wie wichtig das war. Es kristallisierte sich heraus, dass die Mehrheit in der Bezirksvertretung den Vorschlag der Planer kritisch sieht, den Theaterplatz zu begrünen. Auch wir halten es für wichtig, in der Innenstadt eine hinreichend große Veranstaltungsfläche zu erhalten. Die Erreichbarkeit der Innenstadt war ein weiteres großes Thema, da die Planer eine Sperrung der Straße Am Kurpark vorschlagen, um die Innenstadt und den Kurpark besser zu verbinden. Grundsätzlich freundliche Aufgeschlossenheit schien gegenüber der Idee zu bestehen, auf dem Theaterplatz und der angrenzenden gleichnamigen Straße Wasserläufe zu installieren, die an Freiburger Bächle erinnern und sowohl stadtklimatisch als auch als Reminiszenz an die Verbindung Bad Godesbergs mit dem Wasser wirken sollen.
Die zahlreichen Großen Anfragen, die wir zu Vorfragen gestellt hatten, konnte die Verwaltung durchweg nicht beantworten und verwies darauf, dass sie sich dafür noch in einem zu frühen Planungsstadium befände. Damit wurde aber auch deutlich, dass der Zeitplan der Verwaltung erneut unrealistisch ist, im August eine politische Entscheidung über die Finalisierung des Masterplans herbeizuführen; ohne Antworten auf diese Vorfragen ist das schlicht nicht möglich. Gebaut wird damit wohl frühestens 2025.