Detailliert vorgestellt wurde das Konzept zum Neubau des Kurfürstenbades. Nach der vom Rat auf Empfehlung der Bezirksvertretung Bad Godesberg im Juni 2020 beschlossenen Erweiterung des Raumkonzeptes soll das neue Kurfürstenbad neben Sport-, Lehr- und Kinderbecken auch über ein vollständig barrierefreies Multifunktions-/Therapiebecken und eine Sauna verfügen. Vor dem Hintergrund der enormen allgemeinen Baukostensteigerung geht die Verwaltung nun von gesteigerten Baukosten in Höhe von 32,9 Mio. Euro aus.

Das bereits jetzt äußerst nachhaltig angelegte Energiekonzept sieht für den Badneubau einen hohen Anteil regenerativer Energie in Form einer großen Solarenergieanlage mit 210.000kWh/Jahr sowie die Wärmeversorgung über drei Wärmepumpen und ein Gas-Blockheizkraftwerk vor. Jetzt soll nochmals geprüft werden, ob die Wärmeversorgung ausschließlich über Wärmepumpen erfolgen kann.
Die Planer für die Technische Gebäudeausstattung (TGA) haben unter dem Planungsansatz:
- Minimierung des Gebäudeenergiebedarfs
- Optimale Nutzung von Wärmerückgewinnungssystemen
- Hoher Anteil regenerativer Energieerzeugung des verbleibenden Energiebedarfs
ihren Vorschlag für eine aus ihrer Sicht große Effizienz und Versorgungssicherheit auch im Winter gemacht. Mindestens 76 % des Jahreswärmebedarfs würden durch die Wärmepumpen regenerativ ab Eröffnung des Bades erzeugt.
Leider wird sich dadurch nach Auskunft der Verwaltung der bereits für Juni diesen Jahres geplante Abriss um mindestens ein halbes Jahr verzögern. Die Verwaltung geht nun davon aus, die Abrissarbeiten bis zum Spätherbst 2024 abschließen und den Bau anschließend über ein sog. „Total-Unternehmer-Verfahren“ mit einer Bauzeit von zwei Jahren bis Ende 2026 realisieren zu können. Wir haben unsere Kritik an diesem Vorgehen deutlich zum Ausdruck gebracht. Bonn braucht funktionierende Schwimmbäder. Seit der überhasteten Schließung des Kurfürstenbades 2016 durch die damalige Jamaika-Koalition ist nicht mehr genug Wasserfläche vorhanden, um das Schulschwimmen im Stadtbezirk sicherzustellen. Dabei ist das eine kommunale Pflichtaufgabe. Aber auch für den Vereinssport fehlen ausreichend Flächen. Wegen des kritischen Zustands der verbliebenen Hallenbäder in Bad Godesberg duldet der Neubau des Kurfürstenbads keinen Aufschub.
Künftig ist in den Bonner Bädern auch „Oben-Ohne-Schwimmen“ erlaubt. Andere Städte haben es schon vorgemacht, Bonn zieht jetzt nach. Der Beschluss zur Anpassung der Haus- und Badordnung wurde einstimmig gefasst.
Wir setzen uns schon lange dafür ein, dass der beliebte Boule-Platz am Alten Zoll besser beleuchtet wird. Die jetzigen Halogenstrahler sollen durch eine moderne und energiesparende LED Beleuchtung ausgetauscht werden. Die Errichtung von Beleuchtungsanlagen ist jedoch nach der neuen Landschaftsschutzgebietsverordnung Rheinufer nicht zulässig. Dennoch soll jetzt in Abstimmung mit der Denkmal- und der Naturschutzbehörde eine Regelung getroffen werden. Das hat der Sportausschuss einstimmig beschlossen.