Wir stärken den Bonner Bevölkerungs- und Katastrophenschutz

Der Katastrophenschutz wird immer wichtiger. Gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels werden Bedrohungslagen durch Extremwetterereignisse wie Starkregen immer wahrscheinlicher. Darauf müssen wir uns vorbereiten.

Nico Janicke Bild: ©s.h.schroeder

Um die Kooperation unter den im Bonner Bevölkerungsschutz beteiligten Organisationen weiter zu verbessern, haben wir beantragt, ein Katastrophenschutzzentrum für die linke Rheinseite zu prüfen. Hier sollen die Organisationen des (ehrenamtlichen) Bevölkerungsschutzes unter einem Dach untergebracht sein. In Beuel gibt es ein solches Zentrum bereits. Die Unterkünfte, Schulungsräume und Stellplätze der ehrenamtlichen Hilfsorganisationen sind zu klein, zu alt und renovierungsbedürftig. Ob eine große zentrale Lösung oder mehrere gut vernetzte dezentrale Lösungen für Unterkünfte und Stellplätze sinnvoller sind, soll geklärt werden. Zunächst wird der Bedarf erfasst und dann schauen wir gemeinsam mit der Stadtgesellschaft nach Lösungen.

Nicht nur die Vorkommnisse der letzten Silvesternacht in Medinghoven, wo Feuerwehr und Rettungsdienst angegriffen wurden, haben gezeigt, dass der Respekt für unsere Einsatzkräfte immer mehr schwindet. Wir alle sind gefordert, hierfür nach Lösungen zu suchen. Daher haben wir einen Antrag gestellt, um in Bonn Projekte zur Gewaltprävention auf den Weg zu bringen. Eine Stellungnahme zu unserem Antrag lag noch nicht vor. Der Beirat war sich aber einig: wir brauchen ein Präventionsprogramm, welches Jugendliche erreicht und klar macht, was unsere haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte für uns als Gesellschaft leisten.

Wir begrüßen es sehr, dass Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis bei der Einführung eines Telenotarztsystem zusammenarbeiten. Der Beirat beschloss einstimmig den Aufbau eines solchen Systems. Es soll schrittweise errichtet werden und in 2025 in Betrieb gehen. Es wird die ärztliche Versorgung in Notfällen ergänzen. Rettungskräfte können bei Bedarf einen Notarzt bzw. einen Notärztin u.a. per Videosystem befragen, sodass schnell weitere Hilfe geleistet werden kann. Klar ist aber auch, dass das System nicht den Notarzt vor Ort am Patienten völlig ersetzen kann. Aber es ist ein wichtiger Schritt für eine zukünftig bessere ärztliche Versorgung in Notfällen.

Der neue Feuerwehrkran ist da! Nun werden die Feuerwehrleute ausgebildet, sodass der Kran zügig in den Dienst gehen kann. Das internationale Waldbrandmodul, an dem Bonn beteiligt ist, wurde durch die EU zertifiziert. Nach Einsätzen in Frankreich und Griechenland wurde bei einer praktischen Feldübung in Portugal das Modul auf Herz und Nieren geprüft. Nun hat es den Stempel aus Brüssel. Das erste zertifizierte Waldbrandmodul in Deutschland wurde maßgeblich durch die Bonner Kräfte mit ausgebaut – wir können stolz darauf sein. Am 28. Oktober findet auf dem Münsterplatz der Katastrophenschutztag statt. Dort werden die Fähigkeiten und Möglichkeiten im Bonner Katastrophenschutz präsentiert – Termin unbedingt vormerken!

Weiterhin wurde über das Thema Verlegung des Straßenstrich mit Blick auf die Jugendarbeit des Technischen Hilfswerkes (THW) diskutiert. Hier suchen wir nach Lösungen. Außerdem hat die DLRG darauf hingewiesen, dass ehrenamtliche Schwimmlehrerinnen und Schwimmlehrer erheblich durch die Parkgebühren am Frankenbad belastet sind. Auch hier suchen wir nach pragmatischen Lösungen.