Planung und Städtebau

Städtebaupolitik muss sich in jeder Kommune an vielen Faktoren orientieren. Die geographischen Lage, die Möglichkeiten und Grenzen des Personen- und Güterverkehrs und die Nachfrage nach Wohn- und Gewerbeflächen sind dabei nur einige Themen. Dies gilt auch für Bonn.

Eine Besonderheit der Stadt Bonn ist ihre topografische Lage. Am südlichen Ende der Kölner Bucht gelegen wird Bonn vom Venusberg und dem Kottenforst im Westen und den Ausläufern des Siebengebirges im Osten begrenzt. Zudem teilt der Rhein die Stadt. Vor diesem Hintergrund ist die Fläche über die sich Bonn ausdehnt eingeschränkt.

Gleichzeitig ist Bonn eine wachsende Stadt, die mehr Wohnraum, mehr Büros und mehr Gewerbeflächen benötigt. Bis 2030 wird die Einwohnerzahl um 30.000 steigen. Dieser Konflikt aus begrenzter Fläche und wachsendem Flächenbedarf ist für uns nur über drei Wege lösbar. Nachverdichtung, höhere Gebäude und Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden. Dabei muss natürlich das Verhältnis gewahrt bleiben. Nachverdichtung und höhere Gebäude müssen auch Platz lassen für innerstädtische grüne Lungen, zusammenhängende Biotope und Freiflächen zur Durchlüftung der Stadt. Wir setzen uns für eine maßvolle Veränderung der bisherigen städtebaulichen Regelungen ein, sodass der wachsende Flächenbedarf ebenso wie auch die Belange der Stadtökologie berücksichtigt wird.

Ein besonderes Anliegen ist für uns das bezahlbare Wohnen. Eine Entlastung in diesem Bereich wird auch zu einer Entspannung bei den teureren Wohnungen führen. Daher fordern wir, dass neue Bauflächen nur noch mit einem Anteil von 30 Prozent an gefördertem Wohnungsbau ausgewiesen werden – egal in welchem Stadtteil. Einzelhandelsflächen sollten nur vorsichtig erweitert werden und wo immer möglich mit Wohnungen oder Büros überbaut werden. Um Flächen zu sparen und sinnvoll zu nutzen, plädieren wir für einen stärkeren Einsatz von Tiefgaragen statt oberirdischer Parkplätze.

Der Straßenraum ist in Bonn nicht mehr wesentlich zu erweitern. Dem steht gegenüber, dass der Verkehr zunimmt. Die Folge sind häufigere und längere Staus im Stadtgebiet. Ein Verkehrsinfarkt scheint nur eine Frage der Zeit. Wir fordern daher eine Stärkung des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) und des Rad- und Fußgängerverkehrs. Dazu muss der ÖPNV, etwa durch höhere Taktungen oder neue Linien, ausgebaut und seine Pünktlichkeit erhöht werden. Das Radwegenetz der Stadt gilt es durch neue Verbindungen auszubauen und die bestehenden Wege in einem attraktiven Zustand zu halten. Auch der Schienenverkehr in und um Bonn muss auf lange Sicht ausgebaut werden.