Sebastian Dani war der erste Bonner Stadtdirektor.
Geboren wird er am 14.10.1899 in Hausen bei Mayen/Eifel. Nach dem Besuch der Volksschule macht er eine Bäckerlehre, die er 1913 mit der Gesellenprüfung abschließt.
1920 tritt er in die SPD ein. 1921 wird er Deutscher Meister im Ringen. Im gleichen Jahr heiratet er. In der Ehe werden zwei Kinder geboren. 1922 legt er die Meisterprüfung im Bäckerhandwerk ab, von 1925 bis 1927 besucht er die staatliche Fach- und Wirtschaftsschule in Düsseldorf. Er ist der beste Abschlussschüler. Dann wechselt er den Beruf und ist von 1928 bis 1933 Gewerkschaftssekretär in Duisburg. 1933 erfolgt eine erste kurzzeitige Inhaftierung (Schutzhaft). 1933 bis 1934 ist er maßgeblich am Widerstand in Duisburg beteiligt (Brotfabrik Germania). 1934 erneut verhaftet, wird er wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu fünf Jahren Haft verurteilt.
1939 findet er Beschäftigung und Unterschlupf bei einer amerikanischen Firma in Wesseling. 1944 wird er zum Arbeitseinsatz am Westwall verpflichtet. Das Kriegsende erlebt er in der Eifel. Von dort wird er in einem amerikanischen Jeep nach Bonn geholt und am 31.3.1945 durch die Militärregierung in den „Fünferrat“ berufen. Am 13.8.1945 erfolgt die Ernennung zum ersten Beigeordneten und Bürgermeister der Stadt Bonn. Er übernimmt den gesamten Sozialbereich; im Bonn der Nachkriegszeit eine schier unlösbare Aufgabe. Unkonventionell und pragmatisch geht er an die Arbeit. Eigenhändig kocht er Suppe im Hofgarten. Sein Amtszimmer ist immer offen für in Not geratene Bürger, um die er sich persönlich kümmert. Am 29.11.1946 erfolgt seine Wahl zum Stadtdirektor. Dies Amt füllt er 18 Jahre bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1964 aus. „Vater der Armen“ ist sein Ehrentitel in Bonn. „Wir müssen helfen und nicht Akten anlegen“ das Motto seiner Arbeit, dem er sich immer verpflichtet fühlt.
Nach seiner Pensionierung gehört er noch fünf Jahre als Mitglied der SPD-Fraktion dem Rat der Stadt Bonn an. Bei der Wahl 1964 holt er das einzige Direktmandat für die SPD.
Zahlreich sind seine Ehrenämter. Er ist der erste Vorsitzende des Festausschusses Bonner Karneval, Ehrenmitglied weiterer Karnevalsgesellschaften, viele Jahre Vorsitzender des Tierschutzvereins usw.
1979 wird er mit der Eintragung in das Goldene Buch der Stadt Bonn geehrt. Er stirbt am 7. Juli 1985 im Alter von 85 Jahren. Das Altenwohnheim der Caritas in Poppelsdorf trägt seinen Namen.