Sebastian-Dani-Medaille – Die bisherigen Preisträger

Sebastian Dani

Der Förderverein Therapiezentrum e.V. engagiert sich aktiv für die Belange der Bewohnerinnen und Bewohner des Therapiezentrums und der vom Therapiezentrum betreuten Menschen im ambulant Betreuten Wohnen. Der Förderverein möchte, dass die vom TZ Betreuten am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und alltägliche Aktivitäten für sie selbstverständlich sind. Dazu organisiert er Stadtbummel, die Teilnahme an Sport, Kunst- und Kulturveranstaltungen, Reise- und Erholungsangebote. Bei Krankenhausaufenthalten organisiert der Förderverein Besuchsdienste, damit die Bewohner des Therapiezentrums auch in dieser außergewöhnlichen Situation vertraute Personen an ihrer Seite haben.

Menschen verschiedener christlicher Gemeinden im Raum Bonn-Hardtberg, Netzwerkpartnerinnen und -partner und vor allem ehrenamtlich Engagierte haben sich in der Ökumenischen Flüchtlingshilfe Hardtberg (OeFH) zusammengeschlossen. Ihr Ziel ist es Schutzsuchende auf dem Hardtberg freundlich und respektvoll zu empfangen und sie beim Ankommen in der Gesellschaft zu unterstützen. Dazu werden die Menschen aus anderen Kulturkreisen mit den Hardtbergerinnen und Hardtbergern zusammengebracht. Hinzukommt ein weitreichendes Angebot, das die Geflüchteten unterstützt und die Ehrenamtlichen bei ihrer Arbeit begleitet. So werden einerseits Patenschaften und Unterstützung im Alltag für die Neuangekommenen ebenso geboten wie Rat und Tat rund um die ehrenamtliche Tätigkeit.

Die Bonn Beueler Engel/Sozialer Zaun Bonn sammeln seit 2014 zahlreiche Sachspenden für wirtschaftlich Schwache, wie Flüchtlinge, Obdachlose, aber auch für Tiere und ähnliches.

Mit dem Projekt „Sozialer Zaun“ hat die Gruppe, insbesondere durch ihre Gründerin Eleni Hoh, ein Projekt ins Leben gerufen, bei dem Menschen anonym für Bedürftige Sachen spenden können, indem sie diese an einem Bauzaun am Alten Friedhof befestigen. Dort können diese Spenden später von ebenfalls anonym bleibenden Bedürftigen abgeholt werden. Frau Hoh hat die Aktion ins Leben gerufen, die notwendige Genehmigung eingeholt und unterstützt durch Aufrufe bei Facebook die „Nachbestückung“ des Zauns und passt auf, dass das Umfeld nicht vermüllt wird.

Die Gruppe hat sich über die sozialen Medien gefunden und organisiert. Sie wurde stellvertretend für viele Facebook-Gruppen nominiert, die es in Bonn und der ganzen Welt gibt und die über soziale Netzwerke mit gegenseitiger Hilfsbereitschaft und Respekt gemeinsam Gutes mit und für wildfremde Menschen bewirken. Eine Verleihung der Sebastian-Dani-Medaille an eine Aktion, die durch Facebook entstand, betont diesen sozialen Aspekt. Nicht zuletzt ist es notwendig, dass wir einer solchen Graswurzelaktion jenseits von „organisierter“ Gesellschaft öffentlich Rückhalt geben.

Die Mitglieder des Vereins Dünenfüchse Tannenbusch e.V. sind ein Zusammenschluss engagierter Bürger rund um das Naturschutzgebiet „Düne Tannenbusch“. Sie leben gerne in Bonn-Tannenbusch, weil sie die Wohnqualitäten dieses Stadtteils kennen und schätzen gelernt haben.

Der Verein ist hervorgegangen aus einer Mieterinitiative in der HiCoG-Siedlung Bonn-Tannenbusch. Die Siedlung wurde nach dem Krieg für deutsche Mitarbeiter des amerikanischen High Commissioner of Germany (HiCoG) gebaut. Zweck des Vereins ist es, im Stadtteil Bonn-Tannenbusch Bildung und bürgerschaftliches Engagement zugunsten gemeinnütziger Zwecke zu fördern.

Die Mitglieder des Vereins wollen den Gedanken der „Graswurzeldemokratie“ (engl.grassroot democracy) beherzigen und mit Leben füllen. Sechs Jahre nach dem Zusammenbruch der Nazi-Diktatur und nach dem Ende des Krieges gaben die amerikanischen Bauherren dem Architekten Sep Ruf den Auftrag, die Wohnsiedlungen für ihre deutschen Mitarbeiter in Bonn nach dem Konzept einer demokratischen Siedlungsarchitektur zu bauen. Die Wohnanlagen sollten der Tatsache entsprechen, dass Demokratie von unten entsteht und dass sich eine Gesellschaft von ihrer zivilen Basis her erneuern kann. Die Häuser in den HiCoG-Siedlungen stehen zum großen Teil zweispännig um begrünte Innenhöfe. Die Hauseingänge sind einander zugewandt, damit die in kleinen Nachbarschaftseinheiten lebenden Menschen miteinander in Kontakt kommen, miteinander sprechen und ihre Angelegenheiten als Bürger – so weit, wie möglich – selber regeln.

Monika Bühler gehört zur Beueler Initiative gegen Fremdenhass und setzt sich seit vielen Jahren für die Sorgen und Probleme ausländischer MitbürgerInnen ein. Sie gründete einst in Beuel das Café international, das zum Treffpunkt vieler MigrantInnen wurde.

Die Initiative hilft syrischen Familien, die über das NRW-Sonderprogramm einen vorübergehenden Bleibe-Status erhalten haben. Die Initiative bürgt für zwei syrische Familien, die ihre Heimatstadt Aleppo verlassen mussten. Die Bürgen übernahmen alle Kosten. Die beiden Familien wurden durch ihre in Beuel ansässigen Verwandten im NRW-Sonderprogramm für syrische Flüchtlinge registriert, das ausschließlich für Angehörige von hier lebenden Personen gilt. Wer auf diesem Weg nach Deutschland gelangt, erhält keine staatlichen Versorgungsleistungen. Für alle Kosten für Wohnung und Lebensunterhalt jedes einzelnen Flüchtlings, ob Kind, ob Erwachsener, müssen private „Bürgen“ aufkommen, die eine förmliche zeitliche unbegrenzte Verpflichtung eingehen.

Monika Bühler, ehemalige Grundschullehrerin aus Beuel, ist die maßgebende und treibende Kraft bei der Unterstützung der Familien und organisierte mit ihrem Team die Bürgen. In Ihrem Ruhestand verbringt sie den Großteil ihrer Zeit damit, vielen Kindern Nachhilfe zu geben, Wege zum Jobcenter zu begleiten, Formulare auszufüllen, Möbel und Kleidung zu organisieren. Sie ist diesen Flüchtlingen eine unersetzbare Hilfe. Das Projekt hat überregional Beachtung gefunden.

Pfarrer i. R. Christoph Nicolai und die Flüchtlingshilfe Syrien, unterstützt von der evangelischen Johanneskirchengemeinde Bad Godesberg, organisiert Verpflichtungserklärungen, sodass Menschen aus Syrien hier gut ankommen und Familien zusammengeführt werden können. In den Kirchengemeinden des Bereichs wird nach Wohnungen gesucht, auch in der ehemaligen Küsterwohnung wohnen drei syrische Geschwister. Der Kreis ist groß, arbeitet sehr effizient und mit großer Sorgfalt. Dadurch werden immer mehr Menschen ermutigt, solch eine Verpflichtungserklärung zu unterschreiben, weil die Gruppe sie im Ernstfall auch finanziell unterstützen würde. Der Kreis trifft sich alle 2 -3 Wochen nach dem Gottesdienst in der Gemeinde.

Der Deutsche Kinderhospizverein e.V. begleitet Kinder und Jugendliche, die eine lebensverkürzende Erkrankung haben, ihre Geschwister und Eltern von der Diagnose der Erkrankung an, im Leben und im Sterben und ihre Familien bis über den Tod hinaus.
Der „Ambulante Kinderhospizdienst Bonn“, der aus dem Jahr 2005 gegründeten „Ambulanten Hospizdienst Bonn/Rhein-Sieg“ hervorging, betreibt familiäre Sterbebegleitung „in den eigenen vier Wänden“ mit acht ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seit Dezember 2011 Bonn.

Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kinderhospizdienstes in Bonn kommen auf Wunsch der Familien und abgestimmt auf deren Bedürfnisse regelmäßig ins Haus und bieten unterschiedlichste Hilfestellungen an; beispielsweise die Betreuung des kranken Kindes oder die der nicht kranken Geschwister, aber auch die reine Anteilnahme durch Gespräche mit den Familienmitgliedern. Der Verein versucht den Familien eine größtmögliche Entlastung zu bieten.

MediNetzBonn e.V. arbeitet seit 2003 daran, in Bonn ein heilberufliches Netz für eine kostenlose und anonyme medizinische, psychologische und zahnmedizinische Behandlung für Menschen ohne Papiere oder mit einem unsicheren Aufenthaltsstatus aufzubauen. Der Verein sieht seine Aufgabe in der unbürokratischen Vermittlung von Behandlungsterminen bei Fachkräften. Im Einzelfall werden die Kosten für Medikamente übernommen und Dolmetscher bereitgestellt.

Monika Heimerzheim hat sich bei den Naturfreunden Bonn e.V. seit gut 35 Jahren der Aufgabe verschrieben, Kindern und Jugendlichen Natur nahe zu bringen. Dazu gehört auch die Organisation von Stadtranderholungen für Kinder und jugendliche, die sonst nicht in Urlaub fahren können und so die Gelegenheit erhalten, unbeschwerte Ferientage in und mit der Natur verbringen zu können. Kinder und Jugendliche aktiv werden zu lassen; sie anzuleiten, eigenständig ihre Umwelt zu erkunden und zu erfahren.

Für den Beueler Hospizverein e.V., einer ökumenischen Initiative zur ambulanten Begleitung in schwerer Krankheit, bei Abschied und Trauer, nahm stellvertretend Bettina Gummel, 1. Vorsitzende des Hospizvereins Beuel, die Sebastian-Dani-Medaille entgegen. Sie und ihre Helferinnen und Helfer arbeiten mit Kranken und deren Angehörigen ehrenamtlich, engagiert und einfühlsam.

Katja S. Martini engagiert sich sei 15 Jahren ehrenamtlich als Vorsitzende der Leukämie-Initiative Bonn e.V. Mit unermüdlichen Einsatz und nicht nachlassender Freude hilft sie lebensbedrohlich erkrankten Leukämie-Patienten, ihre Lebenssituation auf der Station Liebermeister im Paul-Ehrlich-Haus in der Medizinischen Universitätsklinik Bonn zu verbessern, sie zu unterstützen und am Leben teilhaben zu lassen. Sie hilft zusammen mit ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unbürokratisch und unermüdlich.

Gegründet wurde „Sterntaler e.V., Sozial Sponsoring für Kinder und Jugendliche aus Endenich/Dransdorf“ am 29. November 1995; seit 2001 ist der Sterntaler e.V. für alle Bonner Kinder und Jugendliche da, die Hilfe brauchen. Goldene Sterne regnet es nicht über bedürftige Kinder in Bonn, aber sie bekommen durch „Sterntaler“ praktische Hilfe (Lernmaterialien, Bücher, Hausaufgabenhilfen, Unterstützung bei Klassenfahrten oder Instrumentalunterricht) und einiges mehr.

Die Vorsitzende Doris Meyer hilft, wo schnelle und unbürokratische Hilfe nötig ist. Bill Mockridge, bekannt als „Springmaus“-Gründer, Kabarettist und Schauspieler, ist Schirmherr von „Sterntaler“. Er macht Benefiz-Veranstaltungen und ist ständig bemüht, Sponsoren für den Verein zu finden.

Friedel Kohnert hat fast 25 Jahre ehrenamtlich und nur gelegentlich mit Hilfe anderer jeden Monat einen Seniorennachmittag in Poppelsdorf ausgerichtet. Aus dem monatlichen Treff, bei dem es neben einem geselligen Teil immer auch altersspezifische Informationsangebote gab, entwickelte sich im Laufe der Jahre ein Hilfeangebot für Betreuung Älterer, das sie ganz allein getragen hat.

Besonders verdient gemacht hat sich Friedel Kohnert bei der Betreuung von Aussiedlerfamilien, die sie zu ihren Nachmittagen einlud und damit aus der Isolation herausholte. Sie wurde zur Ansprechpartnerin für ältere Aussiedlerfamilien mit ihren vielen Problemen und versuchte zu helfen. Sie half ihnen zum Beispiel bei der Wohnungssuche oder begleitete sie immer wieder zu den verschiedensten Ämtern.

Friedel Kohnert sah es als selbstverständliche Pflicht an, zu helfen, sobald sie von einer Notlage wusste. Krankenbesuche zu Hause und im Krankenhaus jeweils mit dem Angebot weiter zu helfen, Besuche bei allein lebenden und einsamen Älteren gehörten dazu. Bald wuchs der Kreis der von ihr betreuten Menschen über Poppelsdorf hinaus.

Klaus Liedtke und Ilse Denda leiten seit Jahren ehrenamtlich den Arbeitskreis Mittwochstreff. Seit 30 Jahren sind sie jeden Mittwoch Ansprechpartner, Freizeitgestalter, Freunde und Vertraute für Menschen, die am Rande der heutigen Gesellschaft leben. Für diese Leistung, die einen erheblichen Zeit- und Arbeitsaufwand verlangt, werden sie geehrt.

Mit ihrem Engagement hat Angelika Marquardt ermöglicht, dass eine an Krebs erkrankte Schülerin ihrer Klasse bis zu deren Tod in der Klasse voll integriert war. Dem Kind wurde durch diese Aufopferung Lebensmut zugesprochen.

An Heike und Erwin Thiebes wurde 2004 die erste „Sebastian-Dani-Medaille“ verliehen. Sie haben in der Weihnachtszeit mit beträchtlichem Aufwand und Zeiteinsatz einen schwer krebskranken Mann gepflegt und versorgt, der unter keinen Umständen ins Krankenhaus wollte.