Unsere Position zur Beethovenhalle

Die große Sanierung der Beethovenhalle geht zurück auf einen Beschluss aus dem Jahr 2015, den die damalige Jamaikakoalition bestehend aus CDU, Grüne und FDP gefasst hat und der von der Linken unterstützt wurde. Dieser Beschluss kam gegen die Empfehlung der Verwaltung und des damaligen CDU-Oberbürgermeisters Ashok Sridharan zustande.

Unsere Fraktion hat geschlossen gegen die aufwändige Sanierung gestimmt und war stets für eine reine Sanierung und Wiederinbetriebnahme der Beethovenhalle. Dies wäre auch nach heutigem Kenntnisstand die einzig sinnvolle Entscheidung gewesen, noch dazu in der ursprünglichen Zeit machbar und mögliche Kostensteigerungen hätten sich sicherlich auch in Grenzen gehalten. Um noch weiter in der Geschichte zurückzublättern: Als SPD-Fraktion haben wir die Idee des Baus eine Festspielhauses, der durch drei große Investoren (Deutsche Post, Deutsche Telekom und Postbank) finanziert worden wäre, stets befürwortet. Gescheitert ist dieses Projekt schließlich an verschiedenen Faktoren, unter anderem am massiven Widerstand vor allem der Grünen, Teilen der CDU und der Linken.

So kam es dazu, dass die auf den Trümmern der ehemaligen Frauenklinik errichtete, denkmalgeschützte Beethovenhalle nicht nur saniert, sondern aufwändig modernisiert wird. Die Bauarbeiten wurden aufgenommen, ohne das alle Pläne auf dem Tisch lagen. Faktisch wurde blind gebaut. Dies hat dazu geführt, dass die Zeit- und Kostenpläne nicht eingehalten werden konnten. Ziel war, die Beethovenhalle zum Beethovenjubiläum 2019 wieder nutzen zu können. Die Kosten für die Sanierung, die mit ursprünglich mit 61 Mio. Euro veranschlagt wurden, liegen mittlerweile bei 221,6 Millionen Euro. Die Fertigstellung ist für Ende 2025 angesetzt. Wir haben seit Jahren einen Baustopp gefordert mit der Maßgabe, zunächst die Planungen abzuschließen und auf dieser Grundlage dann die Bauarbeiten wieder aufzunehmen. Nun wurde unsere Forderung umgesetzt, die Sanierung auf ein neues Gleis zu setzen.

Mit der Berliner Häuser Baumanagement GmbH wurden Expertinnen und Experten ins Boot geholt, um die Sanierung der Beethovenhalle abzuschließen. Sie haben mehrfach unter Beweis gestellt, dass sie solche Bauvorhaben im Zeit- und Kostenrahmen fertigstellen können. Dies hätte schon vor Jahren geschehen müssen. So hätte viel Geld gespart werden können. Aber jetzt muss mit der aktuellen Situation umgegangen werden. Die Baukosten sind dramatisch. Die Gelder wären an anderer Stelle deutlich sinnvoller investiert. Aber das Problem ist, dass die Millionen bereits ausgegeben wurden. Würde die Halle nicht mehr weitergebaut werden, entstünde ein anderes Problem. Bonn hätte eine riesige Bauruine im Herzen der Stadt, die Beethovenhalle würde dort vor sich hin rotten und Kosten entstünden nach wie vor durch die Sicherung der Baustelle. Auch ein Abriss und Rückbau des Gebäudes würden immense Kosten verursachen. Das hätte sofort dramatische Auswirkungen auf den Haushalt, da die Stadt Bonn dann  dreistellige Millionenbeträge ausgegeben, aber keinen Gegenwert in der Bilanz hätte.
Daher sehen wir  keinen anderen Weg, als die Sanierung schnellstmöglich abzuschließen. Die SPD-Fraktion ist optimistisch, dass nun die Sanierung der Beethovenhalle auf das richtige Gleis gesetzt wurde.

Weitere Informationen zu unserem Standpunkt zur Beethovenhalle gibt es hier:

Beethovenhalle: Sanierung wurde auf neues Gleis gesetzt

Projektbeirat Beethovenhalle: Chance auf Neustart ist gegeben

Rede der Fraktionsvorsitzenden Angelika Esch aus dem Jahr 2019

Hier sind alle Artikel zur Beethovenhalle abrufbar.